Thema Stromleitung. Was sollte man schon viel dazu sagen? Die brauchte man, wenn man Licht haben oder technische Geräte nutzen wollte. Das erste Hindernis war, dass grundsätzlich immer die Sicherung ausging, sobald Stella ihr Ladekabel für das Smartphone in die Steckdose steckte. Seltsame Technik, wenn man danach die Sicherung wieder einschaltete, dann funktionierte es auch. Das war wohl eine Sicherung für Unbefugte, die mal eine Steckdose benutzen wollten. Funktionierte nur mit dem Passwort, hinterher die Sicherung wieder einzuschalten. Blöd war nur, wenn man noch mehr moderne Geräte in die Steckdosen steckte, dann ging gar nichts mehr. Es blitzte und schon war der Strom weg. Da half es auch nicht, dass man die Sicherung wieder einschaltete. Sobald ein Gerät mehr eingesteckt war, war der Strom weg. Der Vorbesitzer hatte nicht viele technische Geräte, von daher war dies wohl auch nicht aufgefallen.
Was jedoch ein schlimmeres Problem war, war, dass es bis jetzt schon dreimal vorkam, dass Stella ganz plötzlich im Dunkeln saß, obwohl sie gar nicht wusste, was sie nun gemacht hatte. Wie aus dem nichts, ging der Strom aus. Wenn man sich nicht im Keller befand, unter der Dusche oder es herrschten draußen Temperaturen von gefühlten zehn Grad minus, dann war dies noch einigermaßen erträglich. Spukte es in dem Haus und gab es einen Geist, der Freude daran hatte, immer die Sicherung auszumachen? Dieses Problem musste sie angehen, mit fachmännischer Hilfe. So hatte der Elektriker noch vor dem Tapezieren herausgefunden, dass sich in dem Haus lauter verschiedene Stromleitungen befanden. Alles war da durcheinander. Kupfer und Aluminium sogar zusammen und zwischendrin war auch einfach eine Leitung geklemmt. Bestimmt die von den Nachbarn, die den Strom für ihre nächtliche Party brauchten.
Es hätte zwischendurch auch immer mal zu einem Kurzschluss kommen können, so wie das aussah. Auch der Strom für den Schuppen war nicht mehr zu gebrauchen, weil der Schuppen eines Tages nass geworden war. Die andere Sache mit dem Wasser im Schuppen hätte, nebenbei gesagt, auch schlimmeres verursachen können.
So war das gewesen:
Eines Regentages hatte sie feststellen müssen, dass plötzlich alles,
was sich im Schuppen und in der Garage befand, nass war.
»Hier ist doch alles überdacht, wie kann es denn nass geworden sein? Ich habe wohl die Wasserfontaine reinspritzen lassen.«
Stella stellte dann auch fest, dass es daran lag, dass sich auf dem Dach viel Moos gebildet hatte und dieses sich bei Regen vollsaugte wie ein Schwamm. Und wenn man diesen Schwamm ausdrückte, beziehungsweise, wenn er zu schwer war, dann lies er das ganze Wasser raus und so bekam auch der Schuppen mal eine Dusche. Nur etwas blöd, wenn man darin noch Umzugskartons mit Büchern zu stehen hatte. Wurde dann ein bisschen schwierig, die nachher noch zu lesen.
Wie hieß es da: Mit Moos viel los!